Merkwürdig. Ich schreibe im Moment nichts und habe trotzdem jeden Tag einige Aufrufe auf dem Blog. Ich habe zwar keine Ahnung wer ihr seid, wo ihr herkommt und wo ihr hinwollt aber bevor ihr alle wieder abhaut, schreibe ich mal wieder etwas.
Leider fehlt mir im Moment die Zeit und vor allem die Lust für das Ganze, da ich gerade mitten im Umzug bin. Und wer mich etwas besser kennt, weiß dass in meinem Leben selten mal etwas einfach und unkompliziert funktioniert. Ein paar Beispiele gefällig? Na gut.
Die Wohnungssuche
Fangen wir mal von vorne an. Schon die Wohnungssuche hat sich ewig in die Länge gezogen. Da denkst du, du wohnst hier im tiefsten Kaff wo kein normaler Mensch tot über dem Zaun hängen will und die neue Wohnung ist schnell gefunden… denkste! Aus Gründen wollte ich unbedingt eine Wohnung haben, die fußläufig von einem Bahnhof erreichbar ist. Und das Ganze bitte nicht in einer der etwas asozialeren Gegenden hier. Tatsächlich war auch schnell eine gefunden, das böse Erwachen kam dann mit dem Mietvertrag. Zufälligerweise hat man „vergessen“ im Inserat anzugeben, dass ich mich für drei Jahre an die Wohnung binden soll (bzw. auf mein Recht zur ordentlichen Kündigung verzichte) und als kleiner Dank dafür die ohnehin schon überdurchschnittlich teure Wohnung dank Staffelmiete jedes Jahr nochmal deutlich steigt. Ist ja nicht so als wäre das eine nützliche Information, die ich vielleicht spätestens bei der Besichtigung gerne mal gehabt hätte. Es gibt schon Arschlöcher auf dieser Welt… hoffentlich werden die irgendwann von der Karmafee gefistet. So richtig, ohne Gleitgel!
Enttäuschung & Happy End
Dann, nach gefühlten drei Jahren und tatsächlichen 12 Monaten fand ich bei Imobilienscout24 eine passende Wohnung. Zwar etwas groß, aber noch im bezahlbaren Preisrahmen. Und man will ja eh nicht ewig alleine wohnen. Also, schnell bei der Hausverwaltung angerufen um einen Besichtigungstermin auszumachen. Passend hatte ich gerade Urlaub und war so flexibel wie hauptberufliche Söhne im Home Office. Und was wäre der erstbeste Termin gewesen? Fast zwei Wochen später, am Tag meiner Abreise in den Urlaub nach London. Das war ein Dienstag, am Freitag war ich wieder da und die Wohnung war bereits vergeben. War ja klar.
Aber hier gibt es tatsächlich ein Happy End! Einige Wochen später fand meine bessere Hälfte genau diese Wohnung im Internet, auf der Webseite der Wohnungsgesellschaft. Und so kam es, dass wenige Wochen später den Mietvertrag unterschreiben konnte.
Übergabe
Auf den Tag der Übergabe freut man sich doch immer am meisten, oder? Ich jedenfalls schon. Der 1.11 ist ja ein Feiertag, genau wie in diesem Jahr der 31.10. Also hatte ich die kleine Hoffnung dass ich schon etwas früher, also den Montag in die Wohnung komme. Nachdem ich von der Hausverwaltung nichts gehört hatte, rief ich den Freitag dann mal dort an und erkundigte mich nach einem Übergabetermin. Die Hoffnung auf einen früheren Einzug hatte sich dann schlagartig erledigt als man mir sagte, dass die beiden Vormieter (das war eine Studenten-WG) noch gar keinen Termin zur Übergabe gemacht hatten. Die fand dann wohl den Montagabend im Dunkeln (super Idee bei einer Wohnungsübergabe) statt und ich konnte sie erst am 3.11 übernehmen. Naja, war ja nicht so schlimm.
Streichen wird überbewertet
Nerviger war und ist noch alles was danach kam. Laut Mietvertrag sollte die Wohnung gestrichen übergeben werden. Heißt ich übernehme gestrichen und gebe auch frisch gestrichen wieder ab. Bei der Übergabe fielen schon einige Mängel auf, die wir dann im Protokoll vermerkt haben. Alles nichts wildes und ein paar Schäden, beispielsweise eine abgerissene Duscharmatur oder ein Ausbruch im Türrahmen wurden später noch behoben. Bei den beiden Schäden würde mich übrigens mal die Story dahinter interessieren. 😀
Leider waren bei der Übergabe keine Lampen in der Wohnung, so dass viele Mängel erst später im Hellen aufgefallen sind. An einigen Stellen wurde zwar gestrichen, andere Räume aber einfach komplett ausgelassen. Da sieht man deutliche Flecken an der Wand, oder die Striche die gemacht wurden um Bilder gerade an die Wand zu hängen. Das war zwar alles kein Weltuntergang, aber das Ganze summierte sich eben auf so viel, dass ich mich schon darüber ärgerte. Schließlich erwartet man von mir ja auch, dass ich die Wohnung gestrichen und in einem ordnungsgemäßen Zustand übergebe, also hätte ich sie auch gerne so übernommen.
Ich habe später nochmal die Hausverwaltung kommen lassen damit diese Schäden dokumentiert werden – aber ich denke, da ich die Wohnung so übernommen habe, habe ich jetzt wahrscheinlich Pech gehabt.
Also, was lernen wir daraus? Wohnungsbesichtigungen nur im Hellen machen, oder notfalls mit einer guten Taschenlampe. Klingt affig, aber so habe ich jetzt eben die Arschkarte und müsste im Zweifel zweimal streichen. Aus Fehlern lernt man eben.
Außerdem war die Wohnung sehr schmutzig. Offenbar bedeutet „besenrein“, dass man einen Besen rein (= in die Wohnung) stellt. Zumindest wurde mir einer hinterlassen. Immerhin. Spaß beiseite, es erwartet niemand eine lupenreine Wohnung, aber wenn ich daran denke, dass ja bis zum Schluss jemand dort gewohnt hat, frage ich mich wie die Personen da so gelebt haben. Wir haben alleine über drei Stunden das Bad geputzt. Naja, vielleicht fühlen sich manche im Dreck wohl.
Sah man auch am Herd. Der sollte laut Mietvertrag keiner drin sein, bei der Übergabe stand er plötzlich da. Mal ganz davon abgesehen, dass die Arbeitsplatte total bescheiden scheiße aussah und teilweise gebrochen war, störte mich vor allem der Zustand des Backofens. Ich weiß gar nicht wie man den so versauen kann. Nach der fachmännischen Meinung einiger Damen entschied ich mich dafür ihn auszubauen.
War auch eine Menge Arbeit, da die Arbeitsplatte samt IKEA Unterschrank einfach mit Silikon an die Wand geklebt war. Das Starkstromkabel lag lose am Boden, die Lüsterklemme war einfach mit Klebeband umwickelt. Was soll da schon schief gehen?!
Ich habe nun einen zweiten Unterschrank, eine passende Arbeitsplatte samt Abschlussleisten und eine neue Herd-/Backofenkombination gekauft und eingebaut. Angeschlossen ist das Ganze natürlich an eine ordentliche Herdanschlussdose, von der auch noch Strom zu einer Steckdosenleiste auf der Arbeitsplatte abgeht. Jetzt kann ich bald viele leckere Sachen kochen und backen. Das wird sehr gut.
Und wenn die mich beim Auszug zu sehr ärgern klebe ich das alles wieder mit Silikon an die Wand. ¯\_(ツ)_/¯
Otto & Hermes. Ein Traumpaar beim Verkacken
Im Großen und Ganzen bin ich nun soweit durch. Einige Möbel fehlen noch weil sie noch nicht geliefert sind. Das Bett zum Beispiel. Das hab ich vor über vier Wochen bei Otto bestellt. Ein Boxspringbett samt Topper. Der Topper hatte eine Lieferzeit von 2–3 Wochen, das Bett sollte nach sechs Wochen kommen. Eigentlich wäre also alles nach dem 1.11 geliefert worden, aber zur Sicherheit schrieb ich Otto noch eine E-Mail mit der Bitte, nichts vor dem 1.11 an die Adresse zu senden. Ich bekam auch schnell eine nette Antwort, dass das so in mein Kundenkonto eingetragen wird. Natürlich kam der Topper dann Ende Oktober und wurde von Hermes einfach mal im Hausflur abgestellt. Kann man so machen. Glücklicherweise kam ich durch Zufall einfach so in den Flur (genau wie jeder andere zu dem Zeitpunkt) und konnte ihn so mitnehmen.

Die Rechnung fand ich einige Wochen später durch Zufall in meinem Kundenkonto. So eine kleine E-Mail Nachricht oder ähnliches wäre auch nett gewesen, dann hätte ich auch deutlich schneller bezahlt.
Also: Respekt an Otto und Hermes. Alles falsch gemacht was geht.
Die Telekom
Na, noch da? Fein, geht auch noch weiter. Was ist wichtiger als ein Bett? Genau, Internet.
2.11.2017
Ich bestellte Internet.
Entschieden habe ich mich für das Paket MagentaZuhause L mit DSL 100.000 und EntertainTV. Dank Vergünstigungen über meinen Arbeitgeber bekam ich das Ganze zu einem sehr günstigen Preis.
Die Bestätigung per E-Mail kam sofort, eine Auftragsbestätigung sollte wenige Tage später per Post kommen. Kam natürlich nicht.
8.11.2017
Ich rief die Hotline an. Dort teilte man mir mit, dass meine Bestellung „hängen geblieben“ ist und wir das Ganze stornieren müssen und ich soll am nächsten Tag neu bestellen.
9.11.2017
Ich bestellte neu. Es tat sich wieder nichts.
14.11.2017
Nach diversen erfolglosen Versuchen die Hotline anzurufen, schrieb ich den @telekom_hilft Account auf Twitter an. Der meldete sich schnell telefonisch bei mir. Nachdem ich mein Problem geschildert hatte, sagte der durchaus nette Mitarbeiter (Gruß an ^ke) mir, dass der Auftrag hängen geblieben ist und wir das ganze stornieren müssen und ich am nächsten Tag neu bestellen soll.
Tief durchatmen und ruhig bleiben.
Ich fasste kurz zusammen, dass ich genau das schon getan habe und das Problem erneut aufgetreten war. Man wollte sich kümmern und spätestens Montag wieder bei mir melden.
20.11.2017
Es war Montag und es tat sich immer noch nichts.
21.11.2017
Der Twitter Account meldete sich wieder. Es lag wohl daran, dass ich DSL 100.000 bestellt habe (was mir auf der Webseite der Telekom auch als verfügbar angezeigt wird!). Der Vorschlag war nun DSL 50.000 zu versuchen und zu hoffen, dass es dann durchläuft. Ich stimmte zu – ob der Auftrag nun neu angestoßen ist, weiß ich nicht.
Heute ist der 22.11., also 20 Tage nach der ersten Bestellung. Ich habe immer noch keine klare Aussage ob, und wenn ja, wann die Telekom mir einen Internetanschluss freischalten möchte.
Strom aus Hamburg: Vattenfall
Strom war auch so eine feine Sache. Also am besten gleich bestellen. Tat ich auch. Schneller Preisvergleich bei Verivox und dann bei Vattenfall bestellt. Am nächsten Tag kam eine Nachricht, dass der örtliche Netzbetreiber meine Daten nicht bestätigt hat. Andere Zählernummer versucht, kurze Zeit später die gleiche Nachricht. Mit Vattenfall telefoniert, Bild vom Zähler hingeschickt, damit war alles in Ordnung. Was da nun schief gelaufen war, konnte mir leider auch niemand sagen. Wir sind nun so verblieben, dass sie die Anmeldung nochmal rückwirkend ab 3.11. probieren. Das ist nun auch eine Woche her und ich habe seitdem nichts mehr gehört. Möglicherweise muss ich da auch nochmal nachhaken.
Ein paar positive Geschichten
Immerhin auf Amazon ist Verlass. Dort habe ich den neuen Herd bestellt. Zwei Tage später wurde er mir brav bis in die Wohnung geliefert. Problemlos.
Der Kühlschrank kam von einem Online Shop namens AO.de.
Diesen kannte ich vorher gar nicht und irgendwie wirkt er von außen auch nicht so als würde man da etwas bestellen wollen. Aber meine Freundin kannte ihn und nach etwas Recherche im Internet gab ich ihm eine Chance und wurde nicht enttäuscht. Sonntags bestellt und die Lieferung wäre schon am Montag möglich gewesen. Das hätte aber 20 Euro gekostet und ich hatte ja Zeit. Dienstag und Mittwoch ging nicht, also war der nächstmögliche kostenfreie Liefertermin der Donnerstag. Am Mittwochabend bekam ich eine SMS mit einem Link zu einer Webseite auf der alle wichtigen Informationen zur Lieferung stehen. Am Abend vorher hat man also schon mal ein Vier-Stunden-Zeitfenster, welches am Tag der Auslieferung immer präziser wird. Ich konnte sehen wo das Auslieferungsfahrzeug gerade ist und wie viele Kunden noch vor mir bedient wurden. 30 Minuten vor der Ankunft bekam ich einen Anruf und der Kühlschrank wurde dann bis in die Küche getragen. Das war schon echt gut und ich denke den 30 Euro Gutschein, den ich zum Kühlschrank bekommen habe, werde ich für die Waschmaschine nutzen.
So, nun habt ihr einen kleinen Einblick in meine Welt bekommen. Vieles ist echt nervig und mit viel Lauferei verbunden. Und da ich natürlich auch noch arbeiten muss, bleibt mir im Moment einfach keine Zeit und Motivation euch von tollen Gadgets zu erzählen. Aber keine Sorge. In der neuen Wohnung liegen schon einige neue. 🙂
5 Kommentare
Interessant zu lesen. Schreib mal auch, wie es mit Telekom und Vattenfall weitergeht. Mit Vattenfall hatte ich auch mal Terz (oder besser: mit dem Netzbetreiber, Vattenfall hat gut reagiert). Der Netzbetreiber hatte den Zählerstand falsch abgelesen. Vattenfall deshalb falsch abgerechnet. Der Netzbetreiber total bockig (unser Ablesedienst macht keine Fehler), darauf hat Vattenfall eigenständig reguliert.
Mach ich gerne. Ich hoffe nur für mich selber dass es nicht mehr so viel darüber zu erzählen gibt sondern das bald endlich ein gutes Ende nimmt. 😀
Endlich hatte ich Mal Zeit zu lesen… Oha! Na hoffentlich hast du nun Ruhe und genießt die Wohnung…?!